Unsere Schule arbeitet mit dem THW Ortsverband Duisburg zusammen, von Markus Bernard

Seit 2017 sieht man sie am Samstagmorgen an der Haltestelle Wolfstraße stehen – blau gekleidete Jugendliche. In voller Uniform sind sie auf dem Weg nach Buchholz. Dort ist der Ortsverband des Technischen Hilfswerks – THW – beheimatet. Seit nunmehr zwei Jahren bieten die freiwilligen Helferinnen und Helfer aus Duisburg für unsere Schule eine Arbeitsgemeinschaft an, die den Kindern und Jugendlichen unserer Schule die Aufgaben der Bundesanstalt näher bringen soll.

Jedes Jahr durchlaufen bis zu 25 Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen 7-10 einmal im Monat – immer samstags von 9 -15 Uhr - ein Programm, daß ihnen einen Eindruck des THW vermitteln soll. Und wie vielfältig das ist, wird daran deutlich, dass jeder Termin einen anderen Schwerpunkt hat. So lauten die Themen z.B. „Holzbearbeitung“, „Stiche und Bunde“, „Arbeiten mit Leitern und Stegen“, „Hochwasserschutz“, „Bergen von Verletzten“, „Bergen auf dem Wasser“, „Aufbau von Lichtmasten“, und und und. Dann werden Sandsäcke gefüllt und später auf dem Rheindeich ausgelegt, Flutlichtmasten errichtet und Bereiche ausgeleuchtet, da wird durch enge Röhren und Tunnel gekrochen, um verletzte Personen zu finden und zu bergen. Auch Leitern kommen dann zum Einsatz. Es werden Podeste gebaut oder aber auch Autos auf dem Schrottplatz zerlegt. In diesem Jahr haben wir die Einsatzstelle vor dem Fall des „Weißen Riesen“ besucht und uns dort erklären lassen, wie viel Wasser man braucht, um den entstehenden Staub kontrollieren zu können.

Es ist wirklich immer etwas los. Das Highlight ist sicherlich die Begleitung einer großen Übung, die die freiwilligen Einsatzkräfte der Duisburger Johanniter, der freiwilligen Feuerwehr und des THW zusammen durchführen. An einem Wochenende schließen sich die drei Ortsgruppen zusammen und üben den Ernstfall unter annähernd realen Bedingungen. Die Jugendlichen der AG dienen dann als Verletzte, geschminkte Brüche oder Hämatome inklusive, die von den Einsatzkräften gefunden und gerettet werden müssen. Im letzten Jahr waren wir dafür in Wesel, in diesem Jahr ging die Übung nach Ahrweiler. Zweibettzimmer mit allem, was man braucht – Luxus pur! Im letzten Jahr hatten alle zusammen in einer Turnhalle geschlafen.

Jeder AG-Termin besteht aus zwei Teilen. Morgens beginnen wir erst einmal mit einem gemeinsamen Frühstück. Nach der ersten Einheit gibt es Mittagessen. Und danach gestärkt in die zweite Runde. Man kann gar nicht sagen, was das Beste an dieser Arbeitsgemeinschaft ist – der Abwechslungsreichtum, das praktische Tun, die komplett gestellte Ausrüstung von Stiefeln über Hose, Jacke, Fleecejacke, bis hin zu Kurz – und Langarmshirts, Helm, Cappy, usw., die kostenlose Verpflegung oder der Spaß, der bei aller Arbeit nie zu kurz kommt. Nein – das Beste an dieser AG sind die Menschen, die uns jeden Monat betreuen, ehrenamtlich versteht sich. Diese Menschen kennen zu lernen, zu erleben, was sie für unsere Gesellschaft tun, das ist es, was am Ende bei dem Einen oder Anderen hängen bleiben sollte. Schön zu sehen, dass wir be­reits nach dem ersten Jahr „Wiederholungstäter“ verzeichnen konnten. Einige sind in diesem Jahr wieder dabei, einige machen nun die Grundausbildung zum THW-Helfer. Und auch im zweiten Durchlauf sind schon wieder Jugend­liche so begeistert, dass sie im nächsten Jahr noch einmal dabei sein wollen. Schön, dass wir diesen Schritt aufeinander zu gemacht haben.